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GCM 2-2017

GERMAN COUNCIL . FOREN übertreffen. Investoren haben dies bereits in ihren Ankaufsentscheidungen berücksichtigt, weshalb besonders Einzelhandelsobjekte in A- Städten derzeit als überkauft eingestuft wer- den können und zu immer höheren Vervielfa- chern gehandelt werden. Digitalisierungswelle nimmt noch zu Trotz zunehmender Bedeutung des Online-Han- dels konnte der stationäre Einzelhandel bisher sein Umsatzniveau bei rund 420 Milliarden Euro verteidigen. Dr. Frechen prognostiziert jedoch, dass die eigentliche Digitalisierungswelle im deutschen Einzelhandel jetzt erst richtig in Fahrt kommt. »Wir gehen davon aus, dass sich der Anteil von derzeit rund 13 Prozent Online-Um- satz am gesamten Einzelhandelsumsatz von 483 Milliarden Euro zügig in Richtung 20 Pro- zent und darüber bewegt. Schon heute liegen einzelne Branchen in ihrem Online-Anteil weit über 20 Prozent des jeweiligen Branchenumsat- zes – zum Beispiel Mode, Technik und Bücher.« Dieses habe einerseits einen Run auf Highstreet- Immobilien in A-Städten zur Folge, die dem Ein- zel- oder Online-Handel als Showroom dienen. Zum anderen seien Fachmarktzentren und Su- permärkte stark nachgefragt, da im Lebensmit- teleinzelhandel nur von einer zögerlichen Ent- wicklung des Online-Handels ausgegangen wird – trotz des Einstiegs von Amazon mit Ama- zon Fresh in Berlin. revival klassischer nutzungskonzepte Ausblicke auf die Immobilienlandschaft 4.0 ga- ben Professor Johannes Ringel und Ursula Markowitz von RKW Architektur in ihrem Vor- trag »Life Circle and Change von großen Han- delsimmobilien«. Was tun mit großflächigen Objekten in zentraler Lage und mit hervorra- gender Infrastruktur? Die Referenten hatten attraktive Konzepte zur Umnutzung bei der Hand. »Bestehende Immobilientypen sind im Wandel, ihre klassische Nutzung erfährt ein Revival«, so Professor Ringel. Der Bedarf an Warenhäusern beispielsweise sei von der Reduzierung von früher sechs auf nun zwei Konzerne geschrumpft. Die Umnut- zung brach liegender Warenhäuser beispiels- weise als Parkfläche, für Büro- und Hotelein- heiten oder ähnliche Konzepte sei ganz neu auf dem Markt. Eine echte Zukunftschance läge zudem in der Modernisierung von Shopping Centern, führte Professor Ringel aus. »80 bis 90 Prozent der deutschen Center sind älter als zehn Jahre. Da Christine Hager Dirk Hasselbring Harald Ortner Dr. Johannes Grooterhorst Georg Irgmaier Dr Joseph Frechen Prof. Johannes Ringel Richard Wörösch Ursula Markowitz diese Assetklasse in einem Zyklus von bis zu zehn Jahren revitalisiert werden sollte, steckt hier ein Riesenpotenzial.« Und er betonte: »Wenn ein Shopping Center überleben will, muss es urbane zentrale Funktionen übernehmen.« Objekte wie das NordWestZentrum in Frankfurt und die Neue Mitte Hanau machen’s vor – sie kombinieren Shoppen mit Anlaufstellen wie Polizei, Biblio- thek, Ärztehaus oder Kita. Banken prfen auf herz und nieren Dass Banken bei der Finanzierung von Einzel- handelsimmobilien sehr sorgfältig auf die Qualität der Objekte und des Managements schauen, verdeutliche Georg Irgmaier von der BayernLB. »Aktuell entsteht teilweise der Ein- druck, dass der Investmentboom am Wohn- und Gewerbeimmobilienmarkt mit einer Geld- schwemme aus Fremdkapital von Banken ver- bunden ist. Die ‚Politik des billigen Geldes‘ hat zu einer anhaltenden Super-Niedrigzinsphase geführt, die jedoch vor allem Eigenkapitalin- vestoren motiviert hat, deutlich stärker in Im- mobilien zu investieren.« Jedoch allein schon durch die Vielzahl regulatorischer Anforderun- gen mit einzuhaltenden Mindest-Eigenkapital- unterlegungen könne kein ungezügeltes Kre- ditwachstum erfolgen. Zwar habe das Neuge- schäft der Immobilienfinanzierer aufgrund der Zunahme an Verkaufstransaktionen zugenom- men, doch die Beitragshöhen oder LTVs (Loan to Value) kaum verändert. Dieser Marktphase seien sich die Banken sehr bewusst und wür- den auf gute Qualität ihres Finanzierungsport- folios achten. GCM 2 / 2017 

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