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GCM 3-2017

GERMAN COUNCIL . INTUITION Weil Phobiker eben dieses Vermeidungsverhal- ten zeigen und deshalb fällt ihnen der Schluss schwerer, während Depressive gerade in nega- tiven Denkstilen ja gerade Experten sind und deshalb können sie es sogar besser.« Knauffs These: Die psychische Verfassung beein- flusst die Leistungsfähigkeit beim logischen Schließen. »Ich glaube, dass solche Befunde und viele weitere zeigen, dass wir in der Psychologie nicht so gut weiterkommen mit der Betrachtung isolierter Einzelphänomene, winzig kleiner ex- perimenteller Befunde, sondern wir müssen ir- gendwie eine Theorie des psychischen Gesamt- geschehens hinbekommen, und in diesem gibt es natürlich verschiedene Arten von Rationali- tät, dann kann unser Denken durch Emotionen beeinflusst werden und so weiter.« Ein erweitertes Verständnis von Rationalität schärft auch den Blick auf die Wissenschaft, die gemeinhin als Krone der Rationalität gilt. Denn auch bei ihr existieren neben der reinen Logik Konventionen und Faustregeln. verlässlich zu sein. Im Prinzip richtig, meint Professor Torsten Wilholt von der Universität Hannover. Aber es gebe auch da ein Problem: »Denn jetzt kommt eine Besonderheit der em- pirischen Forschung ins Spiel, die eben empiri- sche Wissenschaft so spannend und auch phi- losophisch interessant macht. Die deshalb auch dafür sorgt, dass Wissenschaftstheorie viel spannender ist als Logik, sag ich jetzt mal so in leichter Provokation gegenüber meinen Kolle- ginnen und Kollegen: Wissenschaft beruht nämlich auf dem, was wir als Induktion be- zeichnen, das heißt wir gehen aus von Einzel- beobachtungen und Einzelexperimenten und den Ergebnissen und versuchen in den Natur- wissenschaften insbesondere immer daraus zu verallgemeinern. Die Schlussfolgerungen, die wir ziehen, gehen immer im Gehalt über das hinaus, was wir eigentlich technisch genau be- obachtet oder experimentell nachgewiesen haben.« Stundurds der Wissenschuft sind nicht uus einer höheren Rutionulität ubleitbur Wissenschaftliche Erkenntnisse beruhen be- kanntlich auf Experiment und exakter Metho- dik. Das verschafft ihnen den Ruf, besonders Jedes Experiment besitzt ein bestimmtes De- sign. Man stellt Hypothesen auf, wählt Ver- suchstiere. Das Ergebnis ist daher zunächst ein- mal nur im Rahmen dieses Designs gültig. Des- halb ist es auch nicht überraschend, dass sich die Ergebnisse unter anderen Vorzeichen nicht bestätigen. Erst wenn viele gleichartige Experi- mente zum gleichen Ergebnis kommen, kann man von wissenschaftlicher Erkenntnis spre- chen. Wissenschaft ist ein sozialer Prozess. Er beruht auf wissenschaftlichen Standards, mit denen sich Experimente vergleichen lassen. Ein solcher Standard ist zum Beispiel der soge- nannte Signifikanzwert p. • Der p-Wert gibt an, ob ein Resgltat rein zgfällig entstanuen sein könnte. • Das Spektrgm ues p-Werts: zwischen Ngll gnu Eins. • Je höher uer Wert, uesto weniger berght uas Ergebnis eines Experiments agf Zgfall. Das Problem ist für Torsten Wilholt, dass Wis- senschaftler statistische Kenngrößen wie den p-Wert häufig als Garanten absoluter Rationali- tät missverstehen: »Die gängigen Praktiken des Signifikanztestens in der Statistik spiegeln auch bestimmte Konventionen wieder und insbe- sondere die sogenannten p-Werte, die für ein statistisch signifikantes Ergebnis stehen, sind nichts weiter als bestimmte Konventionen.« . m o c o t o h p k c o t s i – d r i b n o d y a h © Auf dor Sucho nach dor »logischon Intuition«: Wim do Noys bat 13 Vorsuchsporsonon in don Hirnscannor 1 GCM 3 / 2017

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