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GCM 3-2017

In 14 Monaten stieg Signa bei sieben Online- Shop-Betreibern ein »um seine führende Positi- on mit Premium- und Luxusartikeln weiteraus- zubauen«. Wie schätzen Sie diese Strategie ein? Helmut Merkel: Onlineshops sind ein zu- kunftsträchtiges Asset, ihr Marktanteil steigt. Wer sich keine Anteile sichert, hat Pech gehabt. Abzuwarten bleibt, ob Signa die Ankäufe sinn- voll mit dem Warenhausgeschäft verknüpft oder auf Kannibalisierung setzt. Frei nach dem Motto: Egal, wer den Umsatz macht, Hauptsa- che, er bleibt in der Gruppe. Im Hintergrund lie- ßen sich Synergien bilden wie günstigere Ein- kaufskonditionen aufgrund höherer Abnahme- volumen. Aber ich weiß nicht, wie Signa da denkt. Hudson Bay steht in der Kritik, Kaufhof mit un- tauglichen Konzepten, fehlendem Marktgespür und zu hohen Mieten in die roten Zahlen zu trei- ben. Wiederholen sich hier die Fehler Karstadts unter Middelhoff und Berggruen? Helmut Merkel: Die Frage ist schwierig. Dass Kaufhofs Mieten zu niedrig waren, wusste in der Branche jeder. Sie halfen, Profit darzustel- len. Jetzt die Immobilien in die eine Hand zu nehmen, und das operative Geschäft in die an- dere ist marktgerecht. Ob das für den alten Kaufhof gut ist? Jedenfalls muss er neue Wege finden, profitabel zu bleiben. So gesehen wie- derholt sich die Geschichte. Anders verhält es sich bei Saks of Fifth Avenue. Das Format ist für Deutschland komplett neu und um vieles besser und schöner als das bishe- rige Angebot. Neues hat immer gute Chancen, Aufmerksamkeit zu erwecken. Und wer das Kon- zept aus den USA kennt, freut sich, das Besonde- re plötzlich in Deutschland zu finden und fühlt sich in Ferienstimmung versetzt. Also beweist Hudson Bay das richtige Marktge- spür? Helmut Merkel: Zunächst einmal reicht Saks of Fifth Avenue ebenso an Weltstandards heran wie die jüngste Ausbaustufe des KaDeWes. Un- sicher bin ich, ob die deutschen Fifth Avenue- Standorte ausreichend Passanten- und Touris- tenaufkommen besitzen, um nachhaltig gute Geschäftsergebnisse zu erzielen. Außerdem GERMAN COUNCIL . INTUITION wird man nicht alle Kaufhoffilialen umrüsten können. Was passiert mit den anderen? Und wie übertragbar ist das US-Konzept? Wo tut Adapti- on an deutsche Verhältnisse Not? Welche Eigen- marken bleiben am Ende übrig? Das sind unter- nehmerische Entscheidungen, die eine Umsat- zumverteilung im Handel in Gang setzen. Ich denke, wir sind Zeugen eines Experiments mit unbestimmten Ausgang. Das Gespräch führte Rahel Willhardt, freie Journalistin »Die tiefsten Erkenntnisse erreicht man nur durch höchste Sammlung des Geistes. Worte reichen nicht hinunter in diese letzten Gründe, nur intuitive Erleuchtung hilft zum Verständnis.« Konfgzigs RATIONAL „ KLAR, EIN SICHERES INVESTMENT ...“ EMOTIONAL „... ABER EHRLICH, SHOPPEN IST AUCH GEIL!“ Mehr Informationen finden Sie im aktuellen Geschäftsbericht unter www.deutsche-euroshop.de/IR Die Shoppingcenter-AG GCM 3 / 2017 1

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