Page 7 - German Council Magazin 04.2019
P. 7
GERMAN COUNCIL . MOBILITÄT
© The Natural History Museum / Alamy Stock Photo
Homo habilis ist eine ausgestorbene Art der Gattung Homo. Die Bezeichnung der Gattung Homo ist lateinisch und bedeutet »Mensch«. Das Epitheton habilis kommt ebenfalls
aus dem Lateinischen und bedeutet »geschickt«, »fähig«, »begabt«. Alle bislang als Homo habilis bezeichneten Funde stammen aus ostafrikanischen Gesteinsschichten
Bequemer wird es, als um 4.000 vor Christi chen fest genug zusammenklebt, um damit abdichten. Große Warenmengen können nun
in Mesopotamien das Rad erfunden und erst dauerhafte Fahrwege zu schaffen. Der Name über die Meere transportiert werden.
Rinder, bald darauf auch Pferde gezähmt der neuen Mischung: ásphaltos, zu deutsch:
werden. Mit den starken Zugtieren kann nun Erdharz. Der Asphalt ist erfunden. Dareios der Große, von 521 bis 486 vor Chris-
in Karren schwere Fracht über weite Stre- tus Herrscher des persischen Achämeniden-
cken transportiert werden. Im sumerischen Seine Entdeckung beschert der menschlichen reichs, lässt das von der Türkei und Libyen
Königreich Ur, im Zweistromland zwischen Mobilität noch einen weiteren Quantensprung. bis nach Afghanistan reichende Imperium
Euphrat und Tigris im heutigen Irak gelegen, Das Bitumengemisch widersteht Wasser. Mit mit einem engen Netz aus festen Wegen
werden bald darauf mit gepflasterten Stei- ihm lassen sich hölzerne Schiffe vollständig überziehen, damit Händler schnell Waren
nen die ersten Straßen verlegt. Mit ihnen
wächst ein Berufsstand zu großer Blüte her-
an: Händler kaufen von Bauern in umliegen-
den Dörfern die Früchte der Felder auf, um
sie in die Städte zu bringen. Aus Bergwerken
werden Erze, Gold und Silber herangeschafft,
um mit ihnen Waffen und Kunstgegenstände © Juanpdp – commons.wikimedia.org
zu schmieden.
Asphalt gibt es bereits seit mehr
als 4000 Jahren
Keine 1.000 Jahre später sind Straßen in al-
len frühen Reichen der Menschheit zu finden
– von Ägypten bis hin nach Indien. Gut 2.300
Jahre vor der heutigen Zeitrechnung entde-
cken findige Köpfe in Babylonien, dass ein Mobilität im Altertum: Sklaven ziehen eine Skulptur. In diesem Ölgemälde von Edward Poynter, 1867 (Guidhall Art
Gemisch aus dem zähen, aus dem Erdreich Gallery, London) verschmelzen die Tempel von Theben, Edfu und Phialae sowie die Große Pyramide von Gizeh
quellenden Erdöl und kleinen, körnigen Stein- miteinander
GCM 4 / 2019 5